Ein Schutz vor Hochwass­er kann durch feste Sys­teme wie Deiche und Mauern „I“ oder durch mobile Sys­teme „II“ erfolgen.

Übersichtsdarstellung von mobilen Hochwasserschutzsystemen

Bild: Ver­schiedene Hochwasser­schut­zlö­sun­gen in ein­er kleinen Übersicht

Grund­sät­zlich sollte bei der Auswahl eines Hochwasser­schutzsys­tems darauf geachtet wer­den, dass das Sys­tem den eige­nen Anforderun­gen genügt. Zudem soll­ten gültige Stan­dards zum Hochwasser­schutz erfüllt und eine Testierung des Sys­tems bere­its erfol­gt sein. Auf dieser Seite wer­den die unter­schiedlichen mobilen Hochwasser­schutzsys­teme vorgestellt. Weit­ere Infor­ma­tio­nen kön­nen Sie bei uns auf Anfrage erhalten.

Beschrei­bung mobil­er Hochwasserschutzsysteme

Es wird unter­schieden zwis­chen ort­sunge­bun­de­nen mobilen Sys­te­men „IIa“ und orts­ge­bun­de­nen mobilen Sys­te­men „IIb“, die zum Teil oder voll­ständig vor Ort im Boden vorin­stal­liert sind.

Zu den ort­sunge­bun­de­nen Hochwasser­schutzsys­te­men gehören

1.Sand­säcke, die per­son­al­in­ten­siv mit einem hohen logis­tis­chen Aufwand gefüllt und dann an den Ein­sat­zort ver­bracht und aufgestapelt wer­den. Die Hochwasser­schutz-Sand­säcke sind fast in jedem Gelände ver­wend­bar, müssen aber nach dem Ein­satz aufwendig entsorgt werden.

Mobiler Hochwasserschutz Sandsacksystem

Bild 1: Mobil­er Hochwasser­schutz Sandsacksystem

2. Schlauch­sys­teme wer­den mit einem Gebläse mit Luft und / oder mit ein­er Pumpe mit Wass­er gefüllt. Das Hochwasser­schutz Schlauch­sys­tem kann bei minus Tem­per­a­turen schlecht einge­set­zt wer­den und im Ein­satz­fall durch Löch­er kollabieren.

mobiler Hochwasserschutz Schlauchsystem

Bild 2: Mobil­er Hochwasser­schutz Schlauchsysteme

3. Bocksys­teme wer­den zusam­mengesteckt und ver­schraubt, haben beim Ein­satz viele lose Teile und eine geringe Schutzhöhe. Folien und Sand­säcke sind für den Auf­bau nötig.

Mobiler Hochwasserschutz Blocksystem

Bild 3: Mobil­er Hochwasser­schutz Bocksysteme

4. Beck­en­sys­teme wer­den hin­tere­inan­der aufgestellt, vor Ort mit viel Sand oder Wass­er gefüllt und ggf. mit ein­er Folie abgedichtet.

Mobiler Hochwasserschutz Beckensystem
Mobil­er Hochwasser­schutz Beckensystem

Bild 4: Mobil­er Hochwasser­schutz Beckensysteme

5. Klapp­sys­teme wer­den nebeneinan­der aufgestellt, aufgeklappt, wasserdicht ver­bun­den und mit Schrauben bzw. Arretierun­gen auf der Wasser­seite befes­tigt. Eine Kon­trolle der Schrauben bzw. Bauteile ist bei Hochwass­er nicht möglich.

Mobiler Hochwasserschutz Klappsystem

Bild 5: Mobil­er Hochwasser­schutz Klappsysteme

Zu den orts­ge­bun­de­nen Hochwasser­schutzsys­te­men gehören:

6. Die Stützen der Damm­balken­sys­teme wer­den, auf vorher im Boden einge­baut­en Grund­plat­ten, mit einem hohen logis­tis­chen und organ­isatorischen Aufwand aufgeschraubt. Zwis­chen die Stützen wer­den dann die Damm­balken übere­inan­der gestapelt und ver­schraubt. Nach dem Ein­satz müssen die Damm­balken wieder gut gesäu­bert und ord­nungs­gemäß gelagert wer­den (1 qm Damm­balken­sys­tem = 0,5 qm Lager).

Mobiler Hochwasserschutz Alu Dammbalkensystem

Bild 6: Mobil­er Hochwasser­schutz Dammbalkensysteme

7. Die Stützen des Netz-Pla­nen-Sys­tems wer­den in vorher einge­baut­en Steck-Kästen gesteckt und mit der Netz-Plane unten ver­riegelt. Die Netz-Plane wird danach oben in die Pfos­ten gehängt. Nach dem Ein­satz wer­den alle Kom­po­nen­ten auf EURO-Palet­ten gepackt und gelagert.

Mobiler Hochwasserschutz AquaVerschlusssystem

Bild 7: Mobil­er Hochwasser­schutz AquaVerschlusssystem

Der Aqua­Ver­schluss von AQUABURG ist ein ein­steck­bares mobiles Hochwasser­schutzsys­tem wie in Posi­tion 7 beschrieben.

8. Auf­schwimm­bare Hochwasser­schutzsys­teme liegen in einem vorher einge­baut­en Kanal und funk­tion­ieren durch Auf­schwim­men automa­tisch. Es sind nahezu keine Arbeitsmit­tel nötig. Bei Schmutz wie Sand, Steinen, Eis usw. ist die Funk­tion jedoch eingeschränkt. Durch den tiefen Ein­schnitt des Kanals kön­nen Rohrleitun­gen im Unter­grund nicht frei fließen.

Mobiler Hochwasserschutz aufschwimmbare Systeme

Bild 8: Mobil­er Hochwasser­schutz auf­schwimm­bare Systeme

9. 10. Absenkbare / hochziehbare Hochwasser­schutz-Wandsys­teme sind in einem Betonkanal gelagert und wasserdicht bzw. kraftschlüs­sig mit dem Unter­grund ver­bun­den. Bei dro­hen­dem Hochwass­er ist die Hochwasser­schutzwand mit nur weni­gen Hand­grif­f­en in kurz­er Zeit aufge­baut. Nach dem Ein­satz wird sie wieder in dem Betonkanal verstaut.

Mobiler Hochwasserschutz absenkbare/hochziehbare Systeme
Mobiler Hochwasserschutz absenkbare/hochziehbare Systeme

Bild 9, 10: Hochwasser­schutz absenkbare/hochziehbare Systeme

Die AquaWand von AQUABURG ist ein absenkbares/hochziehbares mobiles Hochwasser­schutz-Wandsys­tem wie in Posi­tion 9 und 10 beschrieben.

Stan­dards, Tests und Prü­fun­gen von mobilen Hochwasserschutzsystemen

Der BWK e.V. (Bund der Inge­nieure für Wasser­wirtschaft, Abfall­wirtschaft und Kul­tur­bau)  ist ein Berufsver­band von Inge­nieuren und Natur­wis­senschaftlern in der Wasser­wirtschaft und veröf­fentlicht Fach­pub­lika­tio­nen sowie Merk­blät­ter. Hier her­vorzuheben ist das BWK-Merk­blat­t‑M 6  “Mobile Hochwasser­schutzsys­teme, Grund­la­gen für Pla­nung und Ein­satz”, welch­es einen all­ge­mein anerkan­nten Stan­dard für Hochwasser­schutzsys­teme festlegt.

Weit­ere Tests und Prü­fun­gen von mobilen Hochwasser­schutzkon­struk­tio­nen kön­nen unter anderem mit dem EU-Pro­jekt SMARTeST in einem Ver­suchs­beck­en des Insti­tuts für Wasser­bau der Tech­nis­chen Uni­ver­sität Ham­burg-Har­burg (TUHH) durchge­führt wer­den – siehe TUHH Insti­tut für Wasser­bau.

Aquaburg pdf Übersicht mobile Hochwasserschutzsysteme