Das technische Risiko bei einer scheinbar einfach konstruierten Hochwasserschutzlösung ist nicht zu unterschätzen. Zum Beispiel können Sie bei geringen Stauhöhen Leckagen noch mit Händen schließen, bei größeren Stauhöhen von 2 Meter werden Sie weggespült, bei der doppelten Höhe von 4 Meter ist dieses dann die 8fache Kraft und es gibt keine Chance mehr einen Schaden zu beheben — das Versagensrisiko wäre katastrophal.
Die Wasserkraft ist sehr groß, bedarf eines gewissen Respekts wie Achtung und verzeiht keine Fehler, egal wo kleinere Probleme in einer Konstruktion stecken, sehen Sie nur beim Testen. Gerade bei einem Materialmix wie bei dem „fast-flood-4m“ System — flexibel und schnell, aber dennoch stark und sicher – bedarf es eines gehobenen technischen Risikobewusstseins wie das Risikomanagement aller Projektpartner. Bei diesem Vorhaben können Sie die Systemlösung nur testen, begutachten, dann berechnen und in der Konstruktion anpassen bzw. die Konstruktion optimieren. Eine vorherige Risikoberechnung wie Risikoschätzung ist nicht möglich.
Hierzu ist ein neu entwickelter Drucktest für die erste Testphase sehr wichtig. Bei dem Drucktest wird das FF4m-System von der aufrechten Position in eine flach auf dem Boden liegende Position gedreht und Wasser mit Druck in den geschlossenen Bereich gepumpt.
So kann eine gute Risikoabschätzung der Belastungsgrenzen von Netz und Netz-Verbindungen, Plane und Schweißnähte, Aufnahmeschienen und Wandanschlüssen gut ermittelt und ggf. optimiert bzw. durch neue Bauteile ersetzt werden.
Beschreibung Drucktest:
- Wasser wird über den Einlauf in den geschlossenen Bereich (Plane mit Netz und untere Platte) gepumpt.
- Am Manometer wird der Wasserdruck im geschlossenen Bereich abgelesen.
- Wasser wird am Ablauf wieder abgelassen.
Vorteil:
- Kleiner einfacher Test von Plane, Netz, Aufnahmen von Netz und Plane usw.
- Bis ca. 2 bar Leitungsdruck (20 Meter Wassersäule) möglich
- Belastungsgrenzen (Netz, Plane, Aufnahmen, Dichtigkeit, Zusammenspiel Netz u. Pfosten) können gut ermittelt werden
- Netze, Planen und Schienen können schnell ausgetauscht und andere Bauteile eingebaut bzw. erneuert werden.
Nach den Drucktests kann die Entwicklung und Optimierung des Gesamtsystems vorgenommen werden. Der Drucktest wird per Video dokumentiert.
Nach der Auswertung der Testergebnisse werden Optimierungen vorgenommen. Mit diesen Erkenntnissen und den neuen statischen Daten wird der Prototypenbau vorangetrieben.